Grab des hunnischen Kriegers aus Jakuszowice

Eine der Spuren der Kontakte zwischen den Einwohnern von Südpolen und dem hunnischen Staat in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts ist die Ausstattung des 1911 entdeckten Hügelgrabs aus Jakuszowice in der Nähe von Kazimierza Wielka.

Der im Grab beigesetzte junge Mann war u. a. mit folgenden Gegenständen ausgestattet: mit einem langen, eisernen zweischneidigen Schwert mit Resten der Scheide mit einer Goldplatte, welche mit einem geprägten Ornament aus Fischschuppen verziert war; einer Bernsteinkugel mit Almandin, der in einer goldenen Fassung eingesetzt war; aus einer Goldplatte hergestellten Beschlägen des symbolischen Reflexbogens; einem Eisenmesser; goldenen, silbernen und vergoldeten Ornamenten der Kleidung und Teilen des Sattel- und Zaumzeuges.
Aufgrund der charakteristischen Formen der Denkmäler und ihrer stilistischen Merkmale wird angenommen, dass das Grab, in dem sie entdeckt wurden, aus den ersten dreißig Jahren des 5. Jahrhunderts stammt. Wegen der Anwesenheit eines symbolischen Reflexbogens mit Opfercharakter in der Ausrüstung wird es als das Grab eines hunnischen Würdenträgers betrachtet.

In der Nähe des „fürstlichen“ Grabes wurde eine Siedlung der Przeworsk-Kultur entdeckt, die von der jüngeren vorrömischen Zeit bis zur frühen Phase der Völkerwanderung (vom 2. Jh. v. Chr. bis zur Mitte des 5. Jh. n. Chr.) bewohnt war. Sie zeichnet sich durch den Reichtum an historischen Gegenständen aus, besonders zahlreich sind Münzen und andere römischen Importe: Spangen, Glasperlen, Fragmente von Glasgefäßen, Ringen und Steine zum Spielen, Fragmente von Terra Sigillata, Fragmente von Kettenhemden.

 

 

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